HEIMATDICHTER/innen

Es gibt mehr Heimatdichterinnen als Heimtdichter. Wohl haben Männer im allgemeinen ein vernünftiges Hobby.

Anbei

 

Beulenspiegels Anleitung für Heimatdichter

in neun Büchern

 

Buch 1

Nehmen sie sich keine großen Themen wie Liebe und Abschied vor, sondern bleiben Sie in der Küche oder in der Werkstatt, vielleicht besingen Sie ihre Bürgermeisterin oder jemand anders aus der derzeitigen Hackordnung

 

Buch 2

Verwenden Sie keine elegischen Verse, sondern lassen Sie es ordentlich holpern! Benutzen Sie nie ein Versmaß, sondern machen es wie Brecht, wenn er keine Lust hatte. Denken Sie dran: Allein Ihr Name hat sie bisher berühmt gemacht - ohne jede Kunstkenntnis.

 

Buch 3

Schreiben Sie keinen Verlag an, sondern nehmes es selbst in die Hand. Druckkostenzuschußverlage bringen Ihre Nachfahren noch nach Generationen an den Bettelstab!

 

Buch 4

Reimen Sie, was das Zeug hält!!! Reimen beweist, daß sie dichten können. Ohne Reim versteht das in Ihrer Umgebung sowieso keiner!

 

Buch 5

Treten Sie nie einem Schriftstellerverband oder auch nur so etwas ähnlichem bei! Dort treffen sich eitle Zeitgenossen, die es ernst meinen mit der Kunst. Sie wollen gefallen!

 

Buch 6

Benutzen Sie Dialekt. Gibt es keinen Dialekt in Ihrer Gegend oder ist er ausgestorben, dann erfinden Sie ihn. Man hat dann den Eindruck, Sie wüßten etwas mehr als der Rest der Heimatler.

 

Buch 7

Gehn Sie ran ans Konkrete, auch wenn DDR-Konkret heute inzwischen verpönt ist. Man hat es längst vergessen. Besingen Sie die Kirche, den Teich, den Markt, den Grafen von Allzudunnemals. Das verleiht Ihnen Tiefe im Verständnis der Heimtgeschichte.

 

Buch 8

Behaupten Sie, Sie stünden im Briefwechsel mit dem französischen und amerikanischen Präsidenten, noch besser, mit der Frau des Präsidenten und dem Papst persönlich, noch besser: mit der Frau des Papstes.

 

Buch 9

Tun Sie nicht so, als ob Sie noch alle Tassen im Schrank hätten! Das nimmt Ihnen sowieso keiner ab. Behaupten Sie, Sie wären eine Schneeflocke oder ein Regenwurm. Das bringt Sie näher an Ihre neuapostolisch-postmodernistischen Kollegen heran, als Sie denken.

 

 

 

 

 


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