Landwirtschaft

In Polen wurde keine Landwirtschaftsreform zur Bildung von Kolchosen nach russischem Vorbild durchgeführt. Daher waren die Felder in Privathand, meist in Familienbetrieben im Durchschnitt mit 7 ha. Ein Nachteil ist die Flurzersplitterung - nicht nur für den Grundstückserwerb, auch für die Produktivität der Betriebe selbst. Es fehlt oft an modernen Maschinen, Finanzen zur Investition stehen kaum zur Verfügung. Die Umstrukturierung der Landwirtschaft steht also noch bevor. Zudem ist ihr Anteil am BIP gesunken, er betrug 1995 8 %, dagegen war der Anteil der Beschäftigten 26 %.

Dazu kommt, daß der traditionellen Familienwirtschaft ein hoher ideeller Wert beigemessen wird und die kleinen Landwirte über die Bauernpartei eine starke Lobby haben. Bei Wegfall von Subventionen drohen die Bauern mit Straßenblockaden, um Verhandlungen zu erzwingen und ihre Forderungen durchzusetzen. Eine Lösung der bisher unwirtschaftlich produzierenden Landwirtschaft ist bisher nicht in Sicht.

Die Erzeugerpreise der landwirtschaftlichen Produkte sind zumeist viel niedriger als in der EU. Jedoch ging durch die Aufhebung der Agrarsubventionen die Produktion zurück. Der Handelsüberschuß ging zurück, 1993 gab es ein Defizit. Grund dafür sind Qualitätsunterschiede.

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Zum Foto: Zuraw - Ziehbrunnen auf einem Bauernhof in Hoszowczyk. Er stellt die einzige Wasserquelle auf dem Hof dar. Bieszczaden 2000

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