Im Prinzip ökologische Landwirtschaft ...

Die Nutzung wird wenig intensiv betrieben. Das begünstigt den Erhalt natürlicher Biotope für Pflanzen und Tiere. Zudem ist der Verbrauch von Düngemitteln u.ä. durch Preiserhöhungen noch zurückgegangen. Dafür sind Lebensmittelskandale durch Überdüngungen und verseuchtes Futter unbekannt. Wenn man so will, betreibt ein Großteil der Kleinbauern, wenn auch unbeabsichtigt, biologische Produktion. Ich möchte hier aus eigener Erfahrung anfügen, daß viele Polen das zu schätzen wissen und Obst- und Gemüseprodukte bewußt auch zur Gesunderhaltung und als Arzneien verwenden.

 

Polnische Landwirte bestreiten ihre Investitionen zumeist aus eigenen Mitteln, Kredite sind unüblich. Daher ist auch das Bankenwesen in den ländlichen Gebieten nicht besonders ausgebaut. Die staatliche Agrarförderung besteht unter anderem in Zinsverbilligungen für Umstrukturierung und Modernisierung.

Ökologische Landwirtschaft: Auf dem Hof 20 Kühe, einige Schweine ein Pferd, Kaninchen, Enten, Hühner, ein Hund. Fünf Uhr morgens schafft der Landwirt 100 Liter Milch zur Aufkaufstelle, dafür erhält er ca 50 Zloty (umgerechnet ca 25 DM). Technik: Melkanlage, Traktor, Heuwagen, Heugebläse, Jeep.

"Soll ich mich vor den Konsum setzen wie andere und schon vormittags trinken? Was wird aus meinem Sohn, wenn er sieht, wie ich lebe? Solange es geht, geht es." Er lebt von dem, was er der Erde abringt. Milch verkauft er, manchmal auch Fleisch. Er gehört zu den 30 % der in der Landwirtschaft Beschäftigten. Nach dem EU-Eintritt Polens soll die Anzahl auf 5 % gesenkt werden. Was ich im Falle der Selbstversorger für bedenklich halte: sie würden die Arbeitslosenstatistik in die Höhe treiben. Jetzt leben sie relativ autonom - auf ihrer Erde und sind uns in ökologischer Hinsicht einen Schritt voraus.

Die Erdverbundenheit, die Ausstrahlung des "einfachen Lebens" sind heute schon Ziel vieler Touristen aus den Großstädten, die in ihrem Urlaub Harmonie suchen. Die Ausweitung des "Agrotourismus" wäre eine Möglichkeit, finanziell zu überleben.

Zum Foto: KINDER MIT KANINCHENJUNGEN. Hoszowczyk. Bieszczaden 2000.