Zwei Jahre vor der Wende hatte ich mir einen Probenraum „erobert“ - im Turm, wo einst Lutz wohnte (der war ausgereist) und wo wir unsere Poeten-Boheme hatten. Von meiner Wohnung in der Keilstraße 4 bis dahin waren es 15 Fußminuten und der kürzeste Weg ging durch den Hauptbahnhof. Dort traf ich regelmäßig Leute, die unterwegs waren. Erwin Stache, Organist in einer Dorfkirche, kam öfter mit der S-Bahn und lief mir über den Weg und zeigte selbstgebastelte Klangmaschinen, Edith Tar lauerte mit ihren Fotoapparaten überall – auch auf dem Bahnhof. Wahrscheinlich wollte ich die Nacht im Probenraum bleiben und kam mit Matratze und Akkordeon an.
Mitte der 80er ludt mich Edith zu einer ihrer Ausstellungseröffnung nach Wurzen ein. Einige der Portraitierten kannte, aber manche erkannte ich nicht. Sie sahen so anders aus. "Du mußt den Menschen nur die Chance geben, gut zu sein, sagte Edith zu meiner Verwunderung. Das ist der Moment, an dem ich auf den Auslöser drücke."
Hier ein Portrait über Edith
HOMEPAGE VON DIETER KALKA – BOHEME & BOHEMIENS - Schriftsteller Liedermacher Logopäde aus Leipzig
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