Sie spielten mehrfach an der TH Ilmenau, wir vom Jazz-Club organisierten die Abende. Köstlich köstlich und der Jazz-Klub hat noch die Bänder, denn die Technik-Freaks ließen keinen Ton ungehallt verklingen: Mitschnitte Stereo und mit 19er Geschwindigkeit waren Standard.
Bettelsack zelebrierte eine Mischung aus Kunst und Klamauk. Vertonungen von Bauderlaire waren dabei, dazwischen prügelte sich der Geiger mit dem Gitarristen (in echt!!!) und der Sänger mit der Lederhose erzählte Witze. Sie machten gar ein Quiz (wer alles wußte: Stiege Sekt. Das war ein viertel Monatslohn) und ein Fan, der schon mehrere Konzerte von denen besucht hatte, legte sie aufs Kreuz. Stiege Sekt gabs aber nicht. Eben Bettelsack.
Wir kriegten von Budenrudi, der die Studentenzimmer verwaltete, ein Zimmer zugewiesen in einer Baracke am Fridolin. Da hausten sie dann, und als wir am nächsten Tag aufräumen wollten, gabs viel zu tun. Sie haben die Nacht damit zugebracht, morsche Äste aus dem anliegenden Wald ins Zimmer zu bugsieren, das war vollgerümpelt und glich mehr einem Holzlager. Eben Bettelsack.
Viel habe ich nicht mehr von ihnen gehört, sie sollen eingelocht worden sein, aber alles nur Gerüchte. Die Band aus Halle war einsame Spitze und DDR-Avantgarde!!!
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