KRZYSTOF PACZUSKI
polonaise mit einer rose in der kehle
da kreist noch der trunkene rhythmus der füsse das raunen der gedanken der tat einst wollten wir tanzen im rhythmus der herzen verstummt ist der nationale tanz in den pupillen schläft der traum der tanz verstummte aber die sense ist geblieben
ich brenne mit der roten rose in der kehle auf der wiese gehn die füsse über tropfen von blut die gedanken der geist unterm stroh und im mund fliessen steinerne tränen
die hände sind schwach strohig die adern das feuer brennt bis zur kehle die füsse aus stroh kennen den tanz tanzen müssen wir sonst erfriert die rose im hals
dieses blutige feuer das die kehle verzehrt mit der rose auf dung will morgen blühn und schreien will ich doch statt meines kehlkopfs freut sich das stroh am tuch des windes
beweg dich die füsse aus stroh tragen puste vom funken entzündet sich das blut was aus dem herz rinnt erblasst wie schnee wenn es spürt wie stroh brennt im rhythmus der polonaise
da kreist noch der trunkene rhythmus der füsse das raunen der gedanken der tat einst wollten wir tanzen im rhythmus der herzen verstummt ist der nationale tanz in den pupillen schläft der traum der tanz verstummte die sense ist uns geblieben
Nachdichtung: Dieter Kalka Bei meinem ersten Lublin-Trip hörte ich so viel Interessantes über Krzysztof, daß ich ihn in seinem Stammcafe aufsuchen wollte - jedoch nie antraf. Ich habe die Odyssee und andere faszinierende Phänomene über die Lubliner Szene in meinem Essay "Lublin - das Tor zum Osten" beschrieben. Zwei Jahre später, als ich seine ersten Texte übersetzt hatte, gelang es mir, ihn zu einer Lesung während der Leipziger Buchmesse einzuladen. Als wir während des Poesiefestivals '95 zu Lesungen durch Thüringen reisten und auch in Weimar Station machten, saßen wir zusammen im Cafe neben dem Schillerhaus und Krzysztof bestellte "Sto Gramm" und trank sie auf den armen deutschen Poeten. Krzysztof wurde '56 in Lublin geboren und gehört zu den polnischen Neo-Klassikern (dei beiden hier publizierten Texte sind nun grade keine Sonette). Für obiges Gedicht erhielt er einen Preis - publiziert wurde es jedoch erst einmal nicht. Neben der Publikation im "Lubliner Lift" sind seine Texte u.a. im Ostragehege und im Muschelhaufen publiziert. Link zu einem weiteren Text.
Wladyslaw Klepka - Bohdan Kos - Renata Maria Niemierowska - Marek Sniecinski - Jolanta Pytel - Krzysztof Paczuski - Agnieszka Haupe - Katarzyna Jarosz-Rabiej - Anna
Janko
- Maciej
Cislo - Krzysztof Koehler -
Ewa Sonnenberg - Jakub
Malukow Danecki - Urszula
Benka
- Janusz Styczen
- Marek Wojdylo
- Bohdan
Zadura - Henryk
Bereska - Ludmila Marjanska
- Alekzander
Rozenfeld - Urszula
Gierszon - Zbigniew
Dmitroca - Marta
Fox - Waclaw
Oszajca - Rafal
Wojaczek
- Waldemar
Dras - Dominik
Opolski
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