Arbeiten im Partnerland

Sprachstudium, Studium, Praktikum und Austausch von Wissenschaftlern

 

Förderung wissenschaftlicher Projekte und Zusammenarbeit / Förderprogramme für deutsche Schüler, Lehrlinge, Studenten und Wissenschaftler / Förderprogramme für polnische Studenten und Wissenschaftler

 

Links befinden sich innerhalb des Textes sowie am Ende bei den Fußnoten

 

 

Förderung wissenschaftlicher Projekte und Zusammenarbeit

Volkswagenstiftung: Gemeinsame Wege nach Europa - die Stiftung fördert die Zusammenarbeit mit Mittel- und Osteuropa in den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften (2).

Wissenschaftliche Kooperation mit Mittel- und Osteuropa. Förderprogramm des Stifterverbandes (3).

Seit 1989 fördert der Stifterverband die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Mittel- und Osteuropa. Besondere Akzente setzt er dabei darauf, die Arbeitsbedingungen der Wissenschaftler in diesen Ländern zu verbessern und ihnen Kontakte zu westlichen Kollegen zu ermöglichen (weiterhin Bibliotheks- und Gerätehilfen, Einladungen zu Informationsaufenthalten und Tagungsbeihilfen; Relinkprogramm, in Verbindung mit der Soros-Stiftung).

Die Errichtung einer Gastprofessur für deutsche Sprache am jüngst gegründeten polnisch-deutschen Zentrum für Germanistik der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau ist ebenfalls in diesem Kontext zu nennen.

Darüber hinaus stellten der Stifterverband und ihm verbundene Stiftungen Mittel für das "Roman-Herzog-Stipendienprogramm" zur Verfügung. Mit seiner Hilfe werden im Laufe des Jahres 1998 bis zu 50 Postdoc-Stipendien an junge Wissenschaftler aus mittel- und osteuropäischen Ländern vergeben werden.

Zwischen 1989 und 1998 hat der Stifterverband für sein Sonderprogramm zur Förderung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit den Ländern Mittel- und Osteuropas insgesamt rund 5,5 Mio DM aus Sonderzuwendungen seiner Mitglieder, Förderer und treuhänderischer Stiftungen ( u.a. Daimler Benz-Fonds, Marga und Kurt Möllgaard-Stiftung, die Dr. Reissner-Stiftung) bereitgestellt.

Kooperation mit den mittel- und osteuropäischen Ländern (MOEL) und den neuen unabhängigen Staaten der ehemaligen Sowjetunion (NUS - Fußnote 4).

Ziele: Bewahrung des FTE-Potentials; Lösung wichtiger sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Probleme, Intensivierung der FTE-Kooperation in Sektoren, in denen diese Länder Weltniveau haben Gefördert werden Projekte und Konzertierte Aktionen in 3 Hauptbereichen:

1. Stabilisierung des FTE-Potentials

Die osteuropäischen Länder verfügen über ein Potential erstklassiger Grundlagenforschung in mehreren wissenschaftlichen Bereichen wie Mathematik, Physik,Chemie, Biologie, den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.

2. Umweltschutz und Gesundheit

3. Auf die Industrie ausgerichtete angewandte Forschung (Fortgeschrittene Kommunikation und Telematik, Informationstechnologien, Material- und Industrietechnologien, Biotechnologie, Transport)

Die Deutsch-Polnische Akademische Gesellschaft hat eine Gastprofessur für deutsche Wissenschaftler an der Universität Krakau eingerichtet. Sie gibt die Broschüre "Pontes" heraus.

Auf den Wissenschaftlichen Informationsdienst und seine polnische Redaktion bin ich im vorangegangenen Kapitel schon eingegangen.

 

Förderprogramme für deutsche Schüler, Lehrlinge, Studenten und Wissenschaftler

Prinzipiell gibt es für deutsche Studenten und Wissenschaftler eine Reihe von Austausch- und Förderprogrammen, einige auf Ebene der EU (weitere Hinweise in Studium, Forschung, Lehre DAAD, S. 209 ff, siehe auch Studienführer Polen, Hrsg. DAAD; Studieren und Forschen im Ausland: Polen, ÖDOZA, A-1010 Wien, Schottengasse 1, Internetadressen: http://poland.pl/science/ , www.pol-bot.com/m_6htm, www.wow.pl/Edukacja/Uczelnie ). Dazu gehören das Sokrates-Programm (Programmleitfaden, Europäische Kommission, ISBN 92-827-5645-9, http://europa.eu.int. Bildungsprogramm für Lernende, Lehrer und Verwaltungspersonen im Bildungsapparat) mit seinen Unterprogrammen Erasmus (Hochschulbildung), Comenius (Schulbildung) und Lingua (Förderung von Fremdsprachen). Leonardo da Vinci ist ein Aktionsprogramm zur Berufsbildung für Auszubildende, junge Arbeitnehmer, Studenten und junge Hochschulabsolventen, Ausbilder u.a.

Der DAAD (PF 200404, 53134 Bonn, Auslandsstudium@daad.de , www.daad.de , siehe DAAD-Broschüre "Studium, Forschung, Lehre - Förderungsmöglichkeiten im Ausland für Deutsche 1998/99".) fördert deutsche sowohl auch ausländische Wissenschaftler und Studenten, Auslandsbafög (5) ist für Studierende meist die einfachste Lösung (es muß außerdem nicht zurückgezahlt werden). Gefördert wird ein Zeitraum bis zu 2 Semestern. Das SOKRATES-Programm (6) der EU fördert den Spracherwerb der EU-Bürger, sowohl von Schülern, Lehrlingen, Studenten und Lehrern (ERASMUS und LINGUA - Fußn. 7). Außerdem fördern die parteinahen Stiftungen und vergeben Stipendien für in- und ausländische Studierende (Friedrich-Ebert-, Konrad-Adenauer-, Naumann-, Seidel- und Heinrich-Böll-Stiftung). Neben diesen gibt es noch andere Stiftungen. Informationen dazu erteilt die Aktion Bildungsinformation (8). Wer ein Praktikum im Ausland vorhat, kann sich an die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (9) wenden. Im Internet werden verschiedene Jobbörsen angeboten (10). Für Praktikas gibt es die EU-Förderprogramme Tempus und Leonardo da Vinci. Auslandspraktika vermittelt ebenfalls das IAESTE-Büro (11) für Studenten der Ingenieur- und Natur-, Land- und Forstwissenschaften. Wer als Au Pair ins Ausland gehen möchte, kann sich über die Carl-Duisberg-Gesellschaft eine Infoliste zuschicken lassen oder auf der englischsprachigen Homepage der Au pair Association (12) informieren, ebenso durch die IJAB-Homepage (13) bzw. deren Infoblätter.

Studenten und Doktoranden werden durch die Sniadecki-Stiftung (14), GFPS-Polska bzw. GFPS (Bibliotheksstipendium, Fußn. 15) gefördert. Germanisten, Geistes-, Sozial-, Rechts-, Wirtschafts und Politikwissenschaften werden durch die Robert-Bosch-Stiftung (16) unterstützt, aber auch durch die Studienstiftung des deutschen Volkes (17). Darüber hinaus gehört der DAAD zu den wichtigsten Förderern mit 1998/99 336 geförderten Studenten (plus 9 EU-Stipendien/SOKRATES/ERASMUS) und 392 geförderten Wissenschaftlern. Im Gegenzug wurden insgesamt 2370 polnischen Bürgern das Studium in Deutschland ermöglicht. Polen ist nach Rußland und vor Tschechien und Ungarn das wichtigste Partnerland des DAAD in der Region (18). Weiterhin gibt es eine Vielzahl von Stiftungen, die Weiterbildung im Ausland fördern (19) wie die Carl Duisberg Gesellschaft e.V. (20), der Europäische Austauschdienst e.V. für Kommunalpolitiker und Juristen (21) und des Pädagogischen Austauschdienstes (Sokrates/Lingua-Programm) für Lehrer (22) bzw. Lehrerfortbildung (23).

Förderung von Studenten und Schüler, darunter die Carl Duisberg Gesellschaft e.V. (Leonardo Da Vinci-Programm - Austausch von Auszubildenden und jungen Arbeitnehmern - Fußn 24)), des Pädagogischen Austauschdienstes (Sokrates/Lingua-Programm) für Schüler (25).

Förderprogramme für polnische Studenten (26) und Wissenschaftlern

Auf der EU-Ebene wurde 1990 das Aktionsprogramm TEMPUS geschaffen, welches die Reform von Hochschulstrukturen und -einrichtungen auch in Polen unterstützt. Unter Umständen werden auch individuelle Stipendien vergeben, ansonsten werden Projekte der Universitäten gefördert (27).

Die Gemeinschaft zur Förderung von Studienaufenthalten polnischer Studierender in Deutschland e.V. (28) (GFPS) fördert den wissenschaftlichen Austausch, vergibt Stipendien an polnische Studierende, seit ’98 auch an deutsche, organisiert Sprachkurse für beide Sprachen in beiden Ländern und publiziert die Vierteljahresschrift "hin und her/ bez wandy".

Die Deutsch-Polnische Akademische Gesellschaft vergibt ebenfalls Stipendien (29).

Prinzipielle bestehen Förderungsmöglichkeiten durch den DAAD für: Jahresstipendien, Forschungskurzstipendien, Semesterstipendien für Germanisten (nur Wintersemester), Teilnahme an Hochschulsommerkursen (gute Deutschkenntnisse vorausgesetzt), IAESTE, Studienaufenthalten, Bilateralen Wissenschaftsaustausch, Studienreisegruppen, Studienpraktika und Studentenpartnerschaften.

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Stiftungen, die spezielle Programme, Länder, bzw. Studienrichtungen fördern (30), darunter Ausländische Fremdsprachenassistenten-Programm des Pädagogischen Austauschdienstes für Schüler und Studenten (31), ebenso die parteinahen Stiftungen.

 

Für eine Bewerbung wird benötigt:

1.Bewerbungsformulare mit Fotografien (zweifach)

2. Lebenslauf und Angabe des Studiengangs

3. Studien- bzw. Forschungsplan für den Auslandsaufenthalt

4. Zwei Gutachten von zwei Hochschullehrern (bzw. Doktorvater)

5.Aufstellung der bisher erworbenen Übungs- und Seminarscheine

6.Kopien von Hochschulzeugnissen

7.Zeugnis über Kenntnisse der entsprechenden Unterrichtssprache

Auslands-BAföG, Voraussetzungen: Es besteht grundsätzlich ein Anspruch auf Auslands-BAföG, wenn die folgenden Voraussetzungen erfüllt sind: Es sind ausreichende Kenntnisse der Unterrichts- und Landessprache vorhanden. Der Auslandsaufenthalt ist dem Ausbildungsfortgang förderlich und es sind bereits Grundkenntnisse in der gewählten Fachrichtung durch eine zumindest einjährige Inlandsausbildung (also zwei Semester) vorhanden. Die Auslandsausbildung ist inhaltlich eine sinnvolle Ergänzung des im Inland betriebenen Studiums und wird zumindest teilweise angerechnet. Der Auslandsaufenthalt dauert mindestens 6 Monate (Studium) bzw. 3 Monate (Praktikum, Studium im Rahmen einer Hochschulkooperation).

Ein Auslandspraktikum im Rahmen eines Studiums kann gefördert werden, wenn: Das Praktikum im Ausland ist der Ausbildung förderlich. Es ist in der Prüfungsordnung vorgeschrieben sowie inhaltlich geregelt. Die Hochschule bzw. die zuständige Prüfungsstelle erkennt an, daß die Praktikantenstelle den Anforderungen genügt.

Umfang: Die Leistungen bei einem Studium oder Praktikum im Ausland umfassen zusätzlich zu den Bedarfssätzen für nicht bei den Eltern wohnende Auszubildende folgende Zuschläge: Auslandszuschläge (je nach Land zwischen 100 DM und 880 DM), um die erhöhten Lebenshaltungskosten abzudecken Notwendige Studiengebühren (bis 9000.- DM/Studienjahr), Reisekosten, Krankenversicherungszuschuß.

Ansprechpartner für ein Auslandsstudium in Polen: Kreisverwaltung Mainz-Bingen, Amt für Ausbildungsförderung, Postfach 13 55 55206 Ingelheim

Das SOCRATES-Programm ist ein Aktionsprogramm der Europäischen Union zur Förderung von Studentenmobilität und Zusammenarbeit im Bereich der allgemeinen und der Hochschulbildung. Das ERASMUS-Programm ist Bestandteil des SOCRATES-Programms. Es bietet Studierenden Auslandsaufenthalte für die Dauer von 3 bis 12 Monaten an einer Gasthochschule in einem EU-Mitgliedsstaat, in Island, der Schweiz oder Norwegen. Studiengebühren werden von den Gasthochschulen nicht erhoben. Die im Moment für jede Fakultät der Universität Leipzig angebotenen Plätze sind in einer Tabelle zusammengefaßt. Ansprechpartner: Ines Remer und Christiane Schmidt im Akademischen Auslandsamt.

 

 

Fußnoten (im Text jeweils in Klammern gesetzt): 

1- Infos aus "Jugend in Europa", Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; "Jobs und Praktika im Ausland", ZAV; "Studium, Ausbildung und Forschung in einem anderen Land der EU", Europ. Kommission; "Auslandsstudium", Freistaat Sachsen; "Spracherwerb in Europa", Carl Duisberg Gesellschaft, Internetrecherchen u.a.

D. Bingen: Die Republik Polen. Eine kleine politische Landeskunde

2- Infos aus: http://www.volkswagen-stiftung.de/projektl/prolgwne.htm

3 - Siehe auch: http://www.stifterverband.de/osteuropa.html

4 -Budget: 208,98 MioECU = 43% des Budgets der Aktionslinie 2. Antragsberechtigte: Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen. Ansprechpartner: Jean Louis Blanc (Polen, Baltische Staaten), Tel: 0032-2-296.86.31. Nationale Kontaktstelle: Dr. Günter Lauterbach, Osteuropa-Verbindungsbüro, Porz-Wahnheide, Linder Höhe, D-51147 Köln, Tel: 02203/601-4706, Fax: 02203/601-4710

5 - Infos dazu: Deutsches Studentenwerk, Weberstr. 55, 53113 Bonn

6 - www.cec.lu/en/comm/dg22/socrates.html

7 - Infos über die Carl-Duisberg-Gesellschaft, Weyerstr. 79-83, 50676 Köln, info@k.cdg.de , www.cdg.de

8 - Alte Poststr. 5, 70173 Stuttgart, abi@kv-netzwerk.de

9 - ZAV, Auslandsabteilung, Feuerbachstr. 42-46, 60325 Frankfurt/ Main, www.arbeitsamt.de

10 - www.cesar.de, www.oneworld-jobs.org

11- IAESTE@daad.de

12 - www.iapa.org

13 - Internationaler Jugendaustausch- und Besucherdienst, Hochkreuzallee 20, 53175 Bonn, ijab-info@ijab.de , www.ijab.de

13- Studium, Forschung und Lehre im Ausland, DAAD, ISBN 3-87192-711-2, S.389 ff

15 - ebenda, S. 361 ff

16 - ebenda S. 387 ff

17- ebenda S. 395 ff

18 - Zahlen aus DAAD Jahresbericht 1998/99, ISBN: 3-87192-718-X, S. 57 ff

19- Weiterbildung ohne Grenzen 1999, CDG, www.cdg.de , MarxJ@cdg.de

20 - ebenda, Punkt 11.1 ff

21- ebenda, Punkt 29

22- pad.lingua-b@kmk.org , www.learn-line.nrw.de/Anbieter/pad

23- pad.traebert@kmk.org

24 - Weiterbildung ohne Grenzen 1999, CDG, www.cdg.de , GoernT@cdg.de

25 - Pädagogischer Austauschdienst, PF 2240, 53012 Bonn

26 - siehe auch Punkt 3.2.

27 - Infos unter http://europa.eu.int/en/comm/dg22/tempus.html

28 - PF 6442, D-79040 Freiburg

29 - Polsko-Niemiecki Towarzystwo Akademickie, ul. Starowislna 56/34, PL 31-035 Kraków, guczalski@if.uj.edu.pl oder Ulrich Räther, Straßmannstr. 37, 10249 Berlin, raether@euv-frankfurt-o.de

30 - Siehe Förderungsmöglichkeiten, Studium und Forschung in Deutschland, DAAD, ISBN 3-87192-679-5

31 - 1997: 1.182 Teilnehmer, Info unter 0228-501222