Wissenschaftliche Zusammenarbeit

 

Überblick: Wissenschaftliche Zusammenarbeit deutscher und polnischer Institute / Slawische und Ost-West-Institute / Polnische Institute mit Deutschland betreffenden Themen

Links: siehe Fußnoten am Ende des Textes.

 

 

Wissenschaftliche Zusammenarbeit deutscher und polnischer Institute (1)

 

Ein Partnerschaftsvertrag der Universität Leipzig besteht mit derJagiellonnnen-Universität in Krakau sowie mit der Universität Wroclaw.

Die Adam-Mickiewicz-Universitätführt arbeitet mit 22 wissenschaftlichen Einrichtungen aus Deutschland zusammen. Dabei entstehen 77 Forschungsarbeiten.

Die Polytechnische Hochschule Posen betreut mit deutschen Partnern 44 Forschungsthemen. Das Polnisch-Deutsche Akademische Zentrum an der Hochschule betreibt ein komputergestütztes Labor. Wissenschaftler beider Länder können dort ihre Praktikas machen. Zwischen der Polytechnischen Hochschule und der Universität Hannover wurde eine Mitarbeiterstelle auf dem Gebiet Kommunikation und Stadtplanung eingerichtet.

Die in den neunziger Jahren gegründete Europa-Universität "Viadrina" in Frankfurt an der Oder pflegt enge Beziehungen mit den Posener Wissenschaftlern.

Institut für Slavistik, Uni Potsdam (2): Forschungsprojekte 1994 - 1998: "Die Überwindung von Sprachkonflikten in unterschiedlichen Kommunikationssituationen des slavischen, insbesondere russischen Sprachraums im Dialog der Kulturen".

Ein Projekt deutscher, russischer und polnischer Linguisten (3). In der russischsprachigen mündlichen Kommunikation sollen Erkenntnisse in handlungs- und verstehenstheoretischer wie auch gesprächsanalytischer Hinsicht gewonnen werden.

HKT Die Tagung: 7. Hochschulkooperationstagung Bayern-Polen (4)

Zur Förderung der Hochschulkontakte und der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen. Dabei ist ein Schwerpunkt die Umweltorientierung, Unternehmen aus diesem Bereich soll als Zielgruppe gewonnen werden. Das Rahmenprogramm wird von polnischer Seite aus organisiert. Weitere Themen sind: Marktanalyse zum polnischen Umweltschutz, Zollbestimmungen, Auslandszahlungsverkehr.

Aufbau von Geographischen Informationssystemen für Nationalparks in Polen: Innerhalb des polnischen Naturschutzsystems gibt es u.a. drei Kategorien von großflächigen Schutzgebieten: Reservate, Landschafts Schutzgebiete, sowie die Landschafts- und Nationalparks. Die Gesamtfläche von 19 Nationalparks beträgt 244.000 ha (Ende 1993). Gemäß neuem Naturschutzgesetz werden jetzt für alle Nationalparks nach neuen Richtlinien Schutzpläne erstellt. Der erste derartige Schutzplan für den Kampinoski Nationalpark ist bereits in Vorbereitung. In diesem Vortrag soll über den derzeitigen Stand des Aufbaues des Geographischen Informationssystems für diesen Nationalpark, sowie die damit verbundenen Erfahrungen, berichtet werden.

Forschungsplan zum Thema. Wirtschaftspolitischer Performanzvergleich zur Leistungsfähigkeit von Börsen zwischen Deutschland und Polen: Studenten des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften an der Universität Frankfurt. Die Wirtschaftstheorie an dieser Hochschule ist stark beeinflußt von der Neoklassik. Geprägt sind die Untersuchenden durch ein in ihrem Land herrschendes Universalbankensystem und stark regulierten Finanzmärkten. Die Untersuchung soll zeigen, wie sich die Steigerung der Informationseffizienz auf die Attraktivität der Börse auswirkt. Bei der Länder- und Themenauswahl wurde Deutschland deshalb gewählt, weil aufgrund unseres Spezialisierungsstudiums und unserer Erfahrung über das deutsche Bankenwesen die meisten Kenntnisse vorhanden sind. Polen wurde ausgewählt, weil es unter den emerging markets Osteuropas die am meisten entwickelte Börsenstruktur aufweist (5).

Internationales Studentisches Seminar in Kreisau, 8. bis 14. November 97. WAHRNEHMEN & BERICHTEN - Zeitungsarbeit an Universitäten (6).

MitOst. e.V., Verein für Kultur- und Sprachaustausch mit mittel- und osteuropäischen Ländern e.V., gegründet von Stipendiaten der Robert Bosch Stiftung (7).

Deutsch-Polnische Historische Gesellschaft e.V.: Am 18. September 1997 wurde in Mainz die Deutsch-Polnische Historische Gesellschaft e.V. gegründet. Sie setzt sich zum Ziel, die historischen Forschungen zum deutsch-polnischen Verhältnis zu fördern und zu entwickeln. Die historischen Kenntnisse der Deutschen und der Polen von einander sollen erweitert und vertieft werden. Vorgesehen ist die Durchführung wissenschaftlicher Forschungen zur Verbesserung des Wissens über die Vergangenheit, die Verbindungen und gutnachbarlichen Kontakte Polens und Deutschlands und somit des Zusammenlebens beider Völker. Ebenso soll über die bisherigen Forschungsergebnisse informiert und diese über den engen historischen Bereich hinaus in der öffentlichen Meinung und dem gesellschaftlichen Bewußtsein beider Nationen bekannter gemacht werden. Diese Ziele sollen erreicht werden durch die Ermöglichung des Kennenlernens von Historikern aus beiden Ländern, vor allem der jüngeren Generation, die Organisation von Vorträgen, Tagungen und ähnlichen Veranstaltungen sowie die Herausgabe und Förderung von Publikationen (8).

 

Slawische und Ost-West-Institute (9)

 

Das Ost-West Wissenschaftszentrum (OWWZ) (10) an der Universität Gesamthochschule Kassel fördert den wissenschaftlichen und künstlerischen Austausch mit Ländern Ostmittel- und Osteuropas, den Transfer sozialer und umweltverträglicher Technologien und vermittelt Kenntnisse über diese Länder. Zur Zeit läuft eine Seminarreihe "Ost-West-Technologietransfer Wissenschaft - Wirtschaft: Polen, Tschechien, Rumänien, Deutschland".

Das Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien (11) widmet sich der Entwicklung der Staaten Osteuropas und ihre Auswirkungen auf die internationalen Beziehungen als Zuarbeit für Regierung und Parlament. Schwerpunkte Polen: Entwicklung des demokratischen Systems und der Marktwirtschaft, Umgang mit der kommunistischen Vergangenheit, Westintegration (12) Projekte:

- Polen und Deutsche auf dem Weg zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit. Versuch einer Bilanz 1989 - 1998 (zusammen mit dem Westinstitut Posen),

- Polen-Ukrainer-Deutsche: Vertreibung - Aussiedlung - kulturelles Erbe (Konferenz, 5/’98, mit der PH Rzeszów, der Universität Lemberg und der Europäischen Staatsbürgerkundeakademie Bocholt)

Die Societas Jablonoviana e.V. - Jablonowskische Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig (13) fördert wissenschaftliche und kulturelle Beziehungen zwischen Deutschland (hauptsächlich Sachsen) und Polen.

Projekte: Veranstaltungen zum 200. Geburtstag von Adam Mieckiewicz, Kolloquium zum 225jährigen Bestehen der Societas Jablonoviana

Das Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e.V. (14) erforscht frühe Herrschaftszentren, Metropolen des 15./16. Jahrhunderts und der Zeit um 1990/1930, polnische Exilliteratur, die Ständegeschichte der Frühen Neuzeit, die Kunst der Jagiellonenepoche u.a.

Die Stiftung Martin-Opitz-Bibliothek (15) sammelt Publikationen über die historischen deutschen Ostgebiete, Westpolen und Gebiet Kaliningrad. Die über die gleiche Adresse erreichbare Historisch-landeskundliche Kommission für Posen und das Deutschtum in Polen e.V. verfolgt die Siedlungsentwicklung des Posener Landes sowie die Geschichte der Deutschen auf dem Gebiet Polens vor ’39 (vor allem Zentralpolen, Wolhynien, Galizien).

Auch zu nennen ist der Informationsdienst deutsch-polnische Beziehungen mit deutscher und polnischer Redaktion (16), der die Kooperation und den Austausch von Wissenschaftlern, die sich den deutsch-polnischen Beziehungen widmen, fördert. Eine Halbjahresschrift erscheint in beiden Sprachen.

Das Institut Nordostdeutsches Kulturwerk (17) forscht zur Geschichte und Kultur des nördlichen Ostmitteleuropa unter Berücksichtigung der Geschichte der Deutschen in dieser Region. Dazu wird eine Nordost-Bibliothek unterhalten.

Projekte: Minderheitenforschung, deutsch-polnische Beziehungen u.a.

Die Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen (18) widmet sich der gegenwärtigen Entwicklung Osteuropas. Spieziell zu Polen ist ein Samisdat-Archiv aufgebaut worden, ebenso eine Bibliothek. Forschungen zu Literatur, Film, Theater, Alternativszenen, Minderheiten, Jugend und regionale Kulturen gehören dazu.

Projekte: Perspektivwechsel in der polnischen Prosa seit 1980. Von der inneren Wahrnehmung zum "externen Blick".

Partner: Institut Zachodni, die Polnische Akademie der Wissenschaften, das Deutsche Polen-Institut u.a.

Universität Bremen - Kulturgeschichte Ost- und Ostmitteleuropas (19). Dort wurde das Magnisternebenfach Polonistik als nicht philologisch, sondern kulturgeschichtlich und sozialwissenschaftlich orientierte Studienrichtung eingerichtet.

Projekte: Wirtschaftliche Eliten in Ostmitteleuropa in Zusammenarbeit mit ungarischen, britischen, tschechischen und polnischen Wissenschaftlern. Die Bremer Gruppe konzentriert sich auf deutsche Unternehmen, die in Polen investieren und polnische Unternehmen, die in Deutschland tätig sind. Publikationen:

- Kulturelle Identität und sozialer Wandel in Osteuropa

- Das Deutschlandbild in der offiziellen, der katholischen und der oppositionellen Publizistik Polens 1970-1089

Die Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund (20) beschäftigt sich mit deutsch-slawischer Beziehungsgeschichte und den ehemals preußischen Ostprovinzen. Eine Bibliothek und eine Publikationsreihe gehören dazu.

An der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (21) sind ein Drittel der Studenten Polen. Jura wird mit polnischer Zusatzausbildung angeboten. Für polnische Studenten ist diese Universität äußerst attraktiv - dort bemüht sich die Elite der Maturaabgänger um einen Studienplatz. Partneruniversitäten sind u.a. die Mickiewicz-Universität Posen und die Wroclawer Uni. Diese Universität ist ein Beispiel von praktischer Wissenschaftskooperation und Zusammenarbeit von Deutschland und Polen. Die Mehrzahl der Studenten wohnt auf polnischer Seite in Wohnheimen.

 

Polnische Institute mit Deutschland betreffenden Themen

 

Neben dem Schlesischen Institut, das allerdings erst Mitte der 90er Jahre herausgefunden hat, daß es doch eine nicht unbeträchtliche deutsche Minderheit in Polen gibt (22), arbeiten noch einige andere interessante Einrichtungen, meist forschen sie zusammen mit deutschen Instituten wie das Instytut Kaszubski (Kaschubisches Institut, Fußnote 23), die sich vor allem mit der Geschichte und der Tratition der Kaschuben auseinandersetzen, zu diesem Thema Konferenzen abhalten (24) und Bücher publizieren (25).

 

 

Fußnoten (stehen im Text jeweils in Klammern):

1 - Weitere Auslandskontakte zu Hochschulen ‘98: http://www.fh-fulda.de/zv/aamt/p_son_de.htm

2 - http://www.uni-potsdam.de/u/slavistik/folamp.htm

3 - polnischer Mitarbeiter ist Prof W. Chlebda (Opole)

4 - weitere Infos unter: http://www.fh-wuerzburg.de/fh/hkt/Tagung.htm

5- http://www.wiwi.unifrankfurt.de/professoren/ritter/veranstalt/ws9697/projekt/ ...

6- aus: http://mitost.de/Berichte/kreisau1997.htm, http://www.geocities.com/Athens/Acropolis/3316/MitOst_kreisau.html

7 - Markus Hipp, 1. Vorsitzender Jankstraße 19 D-81929 München Tel.: 089/93 93 28 27 Fax: 089/93 93 28 32

8 - zitiert nach Web-Site: http://www.onelist.com/subscribe.cgi/polhist

9 - die meisten folgenden Informationen sind aus dem Polen-Informator des fibre-Verlages

10 - Holländische Str. 36 - 38, 34109 Kassel, gorzka@hrz.uni-kassel.de , www.uni-kassel.de/owwz, Geschäftsführerin Frau Dr. Gabriele Gorzka

11 - Lindenbornstr. 22, 50823 Köln, biost.koeln@mail.rrz.uni-koeln.de , www.uni-koeln.de/extern/biost

12 - Publikationen: D. Bingen: Die Polenpolitik der Bonner Republik von Adenauer bis Kohl 1949 - 1991, Baden-Baden (auch ins Polnische übersetzt)

13 - Augustusplatz 9, PF 0095, 04105 Leipzig, tomicka@rz-uni-leipzig.de , trepte@rz.uni-leipzig.de

14 - Luppenstr. 1b, 04177 Leipzig, gwzo@rz.uni-leipzig.de

15 - Berliner Platz 5, 44623 Herne, Tel: 02323/162805, Direktor ist Dr. Kessler

16 - Dr. Fischer, c/o fibre Verlag, Martinistr. 37, 49080 Osnabrück, fibre.verlag@ino.de

Centrum Polsko-Niemiecki, ul. Rajska 10/5, PL-31-124 Kraków, rydel@if.uj.edu.pl

Dr. Pia Nordblom, Luitpoldstr. 14, 76751 Jockgrim

17- Conventstr. 1, 21335 Lüneburg, NOKW@luenenet.de

18 - Klagenfurter Str. 3, 28359 Bremen, fso@osteuropa.uni-bremen.de , für Polen zuständig ist Dr. habil Wolfgang Schlott

19 - PF 330440, 28334 Bremen, kras@alf.zfn.uni-bremen.de

20 - Emil-Figge-Str. 20, 44221 Dortmund,

21 - Große Scharrrnstr. 59, 15230 Frankfurt (Oder), rektors.office@euv-frankfurt-o.de . www.euv.frankfurt-o.de

22 - siehe auch "Deutsche in Polen"

23 - ul. Straganiarska 20-22, PL 80-837 Gdansk

24- 9/’98 "Das Alltagsleben in der Kaschubei an der Wende vom 19. Zum 20. Jh.", zusammen mit dem Herder-Institut Marburg u.a.

25 - "Kaschubisch-pommersches Heimatbuch", zweisprachig Deutsch-Polnisch, zusammen mit der Ostsee-Akademie Lübeck

 

 

 

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