Das Verhältnis der Medien zum Staat als eine Folge des Stalinismus

 

Die stalinistischen Medien teilten in der Art "Eltern sagen" ihre Politik mit, die Journalisten nahmen dies in der Art "Kinder hört" auf - daneben entwickelte sich jedoch das "kinderübliche Trotzgefühl. Das konnte im Alkoholismus enden oder aber in der Opposition, im Zynismus oder aber in der Satire..."

"1989 brach der bis dahin meist nur unterschwellige Trotz offen heraus. Er schlug gerade der ersten demokratischen Regierung Polens ins Gesicht. ...Der Trotz der Medien überdauerte bis in die Gegenwart - in der die ehemals regierenden Parteien an die Macht zurückgekehrt sind." (zitiert aus "Medientransformation"., S. 51).

Ähnlich wie in der DDR in der Nachwendezeit die Blätter der Bürgerbewegung haben es die meisten Oppositionszeitungen der Solidarnosc in Polen nicht geschafft, zu überleben. Daß sich aber selbst die oppositionelle Solidarnosc mit der Pressefreiheit schwer tat, zeigt das Beispiel der "Gazeta Wyborcza", die, nachdem sie 1990 gegenüber Walesa kritisch berichtete, das Solidarnosc-Logo nicht mehr benutzen durfte.

 

 

Zum Foto: Was auch angesagt war - sie machten schon immer, was sie für richtig hielten. Die Zigeunerband habe ich bei jeder meiner Krakau-Visiten auf dem Markt oder in der Nähe gesehen. Nicht im offiziellen Programm - dafür aber omnipräsent. Zigeunermusik vom Feinsten. Das Foto wurde aufgenommen zum Internationalen Straßentheaterfestival Krakau 2000.

 

 

Nord- und Osteueropa-Infothek, Land Polen. Ein Projekt des Vereines DRUG e.V. Leipzig. Projektiert und programmiert von Dieter Kalka, Homepage http://free.art.pl/kalka